Faszination Griechenland: 3 unvergesslich Gründe, warum ich mich in dieses schöne Land verliebt habe

Einleitung: Warum Griechenland mein Herz erobert hat

Als Kind lebt man doch oft Geschichte nach. Cowboy und Indianer, Piraten, Dinosaurier, alles Themen, die einen als Kind beschäftigen. Bei mir waren es, warum auch immer die alten Griechen und die Römer, die es mir besonders angetan hatten. Und dann kam die neunte klasse im humanistischen Gymnasium, als ich als dritte Fremdsprache Alt-Griechisch lernen durfte. Als notorisch stinkfauler Schüler wurde ich, selbst für meine Lehrer unbegreiflich, davon gefangen.

Die Folge war mein erster Einser in einem Haupt-Fach im Zeugnis- und meine Faszination für die alten Griechen nahm ihren Lauf. Xenophon nahm uns in seiner Anabasis mit auf die Feldzüge eines 10.000-köpfigen griechischen Söldnerheers, die sich aktiv in den persischen Bürgerkrieg einmischten. Von da ab waren meine Helden die Athener der klassischen Zeit, die „bösen“ Spartaner, die noch „böseren“ Perser, die „333 bei Issos Keilerei“ von Alexander dem Großen und seinem Makedonen-Heer verprügelt wurden. Da begann meine Faszination für Griechenland!

Irgendwann war es dann so weit: Mein erster Griechenland-Urlaub stand an –  Santorini! Doch kurz vor der Reise war meine Freundin schon wieder Geschichte. Also jetzt erst recht, sagte ich und flog trotzdem. Und damit begann, was bis heute ungebrochen anhält: Meine Liebe zur Geburtsstätte unserer Kultur meine Liebe zu Griechenland!

Grund 1: Faszination Griechenland: Die Geschichte einer ewigen Liebe – Griechenlands historische Schätze entdecken

Die Entdeckung von Alt-Thera

Vor Ort war erst einmal Orientierung angesagt. Zum Glück hatte ich mir bereits im Vorfeld einen Reiseführer besorgt, aber natürlich vorab noch keinen Blick reingeworfen. Bis dahin war Santorini eine italienische Insel für mich, die besonders bei frisch Verliebten sehr beliebt ist. Dass ich nach Griechenland fliegen muss, um Santorini zu besuchen, war mir dann allerdings schnell klar. Aus genannten Gründen hatte ich natürlich eine große Vorfreude, endlich einmal vor Ort griechische Geschichte zu erleben.

Am ersten Tag in Kamari am Strand nahm ich mir dann erstmal den Reiseführer vor. Überrascht und sehr erfreut war ich, dass sich die von Dorern aus Sparta gegründete alte Hauptstadt Alt-Thera ganz in der Nähe auf dem Mesa Vouno befindet. Zumindest die Ruinen davon. Wie sagte ein Freund von mir: „Was soll ich im Urlaub Steinhaufen anglotzen?“ Gerade deshalb machte ich mich zu Fuß auf den Weg, ausgestattet mit Minidisk-Player und höchstmöglicher Motivation.

Völlig entgegen meiner Erwartung war für mich die Wanderung bei Mittagshitze von 35° Grad im Schatten schon ein unbeschreiblich schönes Erlebnis, auch wenn der Schweiß in Strömen floss. Endlich oben angekommen, traf ich zu meinem Leidwesen sehr viele Touristen, die allerdings die Anreise mit Auto oder Bus bevorzugt hatten.

Da hilft nur eins, Pink Floyd mit seinem Jahrhundert-Album Dark Site Of The Moon. Diese akustisch sphärischen Welten trafen nun auf die Reste dieser antiken Siedlung. Ich kann das Gefühl nicht genau beschreiben, was mich ergriff beim Anblick der marmornen Treppenanlage des Theaters und besonders des heiligen Bezirks mit Blick auf das Meer. Es war ein magischer Moment!  Die Vorstellung von dem, was damals war, was diese Leute schon zu bauen imstande waren beeindruckten mich dermaßen, dass es mir die Tränen in die Augen trieb.

Überwältigt von Demut, Respekt und vielen weiteren Gefühlen, die ich nicht festmachen konnte. Das Virus hatte mich erwischt und hat mich noch heute fest im Griff.

Die Erhabenheit der Akropolis

Die Akropolis, ein Meisterwerk der griechischen Antike, fasziniert seit Jahrhunderten Besucher aus aller Welt. Unheilbar wurde diese, meine „Virus-Erkrankung“ spätestens mit meinem ersten Besuch dort und dem Eindruck, den dieser bei mir hinterlassen hat. Man kennt es, hat es schon zigmal im Fernseher, Internet und in Büchern gesehen. Stehst du aber das erste Mal vor den Prophyläen, siehst du, mit welchem unglaublichen handwerklichen Können tonnenschwere Steine im fünften vorchristlichen Jahrhundert zu unfassbar schönen Bauten aufgeschichtet wurden.

Du denkst daran, wer diese Stufen schon alles im Laufe der Zeit betreten hat. Du siehst das Machtzentrum des in seiner Hochzeit herausragenden Stadtstaats Athen in seiner ganzen Schönheit und Mächtigkeit, die einem die Knie schlottern lässt. Entstanden in einer Zeit, als unsere Vorfahren gefühlt gerade einmal ihre Höhlen verlassen hatten.

Der Blick vom Burgberg hinunter nach Athen und nach Piräus sowie der Besuch des Akropolis-Museums geben dir „den Rest“. Beeindruckt, beseelt, verzaubert und voller tiefer Ehrfurcht, wie man es selten vorher erlebt hat.

Grund 2: Die Mentalität der Griechen – herzlich, stolz und voller Lebensfreude – die Seele Griechenlands

Ein faszinierender griechischer Begriff: Filoxenia – Die griechische Gastfreundschaft

Die griechische Gastfreundschaft, auch bekannt als Filoxenia, ist tief in der Kultur des Landes verankert und macht jeden Besuch unvergesslich.

Es ist ja jeder anders. Ich kann aber überhaupt nicht ausstehen, wenn im Urlaub von Leuten belästigt werde, die mich mit Worten und Taten überzeugen wollen, etwas zu kaufen was ich weder benötige noch will. Dieses Gebaren hatte mir eine Rundreise in der Türkei fast schon traumatisierend verdorben.

Dann der Gegenentwurf in der Athener Plaka und in Rhodos Stadt, wo verständlicherweise viele Menschen Ihr Stückchen vom Tourismus-Kuchen abhaben wollen. Und selbst dort, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, konnte ich meinen Weg nach einem freundlichen „nein danke“ unbehelligt durch die überfüllten Gassen fortsetzen oder weiter die Waren im jeweiligen Laden begutachten.

Dieses Verhalten fundamentiert sich auch in einer sich (zu) schnell wandelnden Zeit in einem wichtigen Begriff in der griechischen Kultur: Filoxenia, was übersetzt (Griechische) Gastfreundschaft heißt, von der Bedeutung her aber weit über das hinausgeht, was wir darunter in Mitteleuropa verstehen. Ein Gast, der sich seinem Gastgeber gegenüber respektvoll verhält, bekommt diesen Respekt auch heute noch überbordend zurückbezahlt.

Nur ein Teil davon, auch ohne Einsatz einer payback-Karte, ist der Umgang mit dem respektvollen Gast. Er soll sich wohl fühlen und wird nicht belästigt. Man kann das sogar noch verstärken, indem man dem Gastgeber den Respekt erweist und elementare Floskeln wie „bitte“, „danke“, „guten Tag“, „gute Nacht“ und vielleicht noch ein kleines bisschen mehr in dessen Muttersprache auszudrücken versteht.

Sofort erkennt man ein Lächeln in den Gesichtern und schöne Erlebnisse sind vorprogrammiert. Versucht es und ihr werdet das selbst erfahren. Natürlich gibt es überall Stoffel, auch in Griechenland!

Ein Unfall auf Rhodos und echte Hilfsbereitschaft

Ein weiteres Aha-Erlebnis hatte ich bei meinem Urlaub auf Rhodos. Der „Virus“ hatte mich damals zwar schon befallen, aber außer den angesprochenen Floskeln konnte ich kein Wort Griechisch sprechen. Das hat sich im Nachgang nach dem folgenden Ereignis geändert. Auch wenn es kein so heißer Sommer gewesen wäre, wie es damals war, wäre mir und kaum einem anderen in den Sinn gekommen, auf dem kleinen Leih-Motorrad geeignete Kleidung zu tragen.

Deswegen war ich mit kurzen Hosen, T-Shirt und Trecking-Sandalen mit meiner 250er Enduro unterwegs, als direkt vor mir ein Hund in der Größe eines Kalbs vor mir aus einem Dickicht auf die Straße sprang. Da ich auch keinen Helm trug, muss ich trotzdem von Glück sprechen, dass ich meinen Sturz bei Tempo 80 mit den Händen und meinem Rucksack noch einigermaßen abfangen konnte.

Jeder, der die Oberfläche der Straßen auf den griechischen Inseln kennt, weiß, wie meine Kniee, meine Hände und meine Füße ausgesehen haben. Ein in Entfernung folgender PKW bzw. dessen einheimische Insassen hatten den Unfall beobachtet und hielten an. Der eine beruhigte mich und gab mir zu verstehen, ich solle mich in den Schatten setzen. Die beiden anderen stellten das Motorrad an den Straßenrand, sammelten meine Weggerissenen Sandalen auf und brachten sie mir.

Dann fragten sie, ob ich was zum trinken wolle und machten sich mit dem Auto auf ins nächste Dorf, um mir Wasser zu holen, während der andere schon den Krankenwagen verständigt hatte. Obwohl zu erkennen, war, dass ich zwar üble und tiefe Schürfwunden, aber keine schwerere Verletzungen hatte, warteten sie mit mir auf das Eintreffen des Krankenwagens, gaben mir zu trinken, informierten mein Hotel und den Motorradverleih.

Ohne dass ich noch nach Ihren Namen fragen konnte, verabschiedeten sie sich und wünschten mir noch alles Gute.

Fazit: Warum Griechenland für mich einzigartig ist

Was also ist der Grund, warum ich Griechenland liebe? Es ist diese Kombination aus den beschriebenen Erlebnissen, der Geschichte, der Mentalität und der  Lebensfreude, die sich nicht nur auf den sommerlichen Panigiri zeigt, sondern auch in der inseltypischen Musik, den Nissiotika und den vielfältigen Tänzen.

Es ist ein schwer zu beschreibendes Gefühl, das sich am ehesten mit „Heimweh“ beschreiben lässt, wenn man nicht dort ist und die Glückseligkeit, wenn ich griechischen Boden betrete. Für mich ist diese Faszination Griechenland damit mehr als ein Reiseziel – es ist ein Lebensgefühl, das jeder nachvollziehen kann, der dort schon einmal seinen Urlaub außerhalb einer All-Inclusive-Anlage verbracht hat.

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